WORKSHOPS

SCHWARM - ZEICHEN

5. Zeichenfestival  21.09.2015 – 10.10.2015

“Wenn ich ein Zeichen ..”

Hannes Kater und die Oberschule Ofenerdiek

“Wenn ich ein Zeichen gebrauche”, sagte Goggelmoggel in recht hochmütigem Ton, “dann heißt es genau, was ich für richtig halte – nicht mehr und nicht weniger.” “Es fragt sich nur”, sagte Alice, “ob man Zeichen einfach etwas anderes heißen lassen kann.” “Es fragt sich nur”, sagte Goggelmoggel, “wer der Stärkere ist, weiter nichts.”

(Nach: Lewis Carroll: Alice hinter den Spiegeln. Übersetzt von Christian Enzensberger, Insel Taschenbuch 97, 1. Auflage 1974, S.87-88. “Wort” wurde im Zitat durch “Zeichen” ersetzt.)

Wer wann wie welche Zeichen gebraucht und inwieweit man am Zustandekommen der Zeichenbedeutung mitbeteiligt ist, ist eine gesellschaftlich entscheidende Frage. Mit Hilfe von selbstentwickelten Symbolen entstanden mehrere Meter ‘Notationen’. Gezeichnet wurde mit Ölkreide, Buntstiften oder Markern. Anschließend wurden die Module an der Wand oder auf dem Boden experimentierend zusammengesetzt. Zur Eröffnung der Ausstellung wurden die Zeichnungen performativ aufgeführt.

Vorne, Hinten, Mittendrin: Reisen mit Körper und Stift

Christine Grunert & Veronika Witte und die Oberschule Alexanderstraße

Eine Gruppe Personen bewegte sich durch verschiedene Räume, Orte und Plätze im Oldenburger Stadtraum – spontan, individuell und im Kollektiv. In jedem Moment transformierte sich die Gruppe zu neuen Gebilden – fließend, sich sammelnd, verweilend, explodierend. Ständig entstanden neue Handlungsabläufe – woher kamen die Impulse und wo führten sie hin? Wer folgte wem? Welche zeichnerische Handlung beeinflusste die Bewegung und welche flüchtige Bewegung wurde zur zeichnerischen Spur im Raum?

Das Verhalten unterschiedlicher Bevölkerungsschwärme und ihrer dynamischen Abläufe wurde erforscht und war Inspirationsquelle für die Aktionen und Bewegungen in dieser Gruppe. Am Ende der Workshopwoche entstanden mehrere performative Aktionen im öffentlichen Raum, die mit den Schüler*innen partizipatorisch entwickelt wurden. Mit sich-neu-formierenden Bildern und Mustern und dezenten, kaum spürbaren Lenkungsmanövern zeichneten die jungen Künstler*innen ihre Spuren in den Stadtraum.

School of Flies: basic instinct

Sebastian Neubert und die Fliegen der IGS Flötenteich

Das Vermittlungsprojekt “basic instinct” stellte ein bewusstes Intermezzo zwischen Mensch und Fliege her. Vor dem Hintergrund des Aufrufs zur Suche nach der Oldenburger Fliege inszenierten die Projektteilnehmer*innen eine gleichermaßen absurde wie einladende öffentliche Gegenüberstellung, bei der die Passant*innen in der Innenstadt zum Interagieren angeregt wurden. Der Performance- und Untersuchungsausschuss “basic instinct” machte sich auf, die Oldenburger Bürger_innen zum Schwärmen und Zeichnen zu bewegen.

Nachtschwärmer

Doris Garduhn und das Bildungszentrum für Technik und Gestaltung

In diesem Projekt schwärmten Zeichner*innen in die Oldenburger Abenddämmerung aus. Nach zwei vorbereitenden Workshoptagen mischten sie sich in der Nacht der Museen zeichnend unter das Volk. Die Teilnehmer*innen erstellten schnelle Skizzen kunstbetrachtender Mitmenschen. Nach jeweils 10 Minuten zog der Schwarm weiter und zeichnete im nächsten Ausstellungsraum weiter.

The Hyperlink Generator in Oldenburg!

GooeyTEAM – Malve Lippmann & Catriona Shaw und die Liebfrauenschule Oldenburg

Das Internet ist groß, und es ist leicht, sich darin zu verlaufen. Suchmaschinen und Hyperlinks sind einige Verkehrsmittel, die die Netz-Surfer*innen auf diese Reise führen. Manchmal verführen oder entführen sie aber auch in Gegenden, in die man nie geplant hatte, zu reisen. Vereinfachen die Hyperlinks nun wirklich den Weg der durch das Internet oder verwandeln sie eher alles in ein unübersichtliches Labyrinth?

Das gooeyTEAM erforschte mit einer Gruppe junger Menschen verschiedene Maschinen und Transportmittel zeichnerisch und entwarf anschließend einen analogen ‚Hyperlink Generator’. Als geheimnisvolle Installation in der Oldenburger Bauwerkhalle aufgebaut, war er benutzbar. Hypertexte fliegen, springen, spazieren durch die Gegend, oder pfeifen im Vorübergehen – ein sicherlich etwas verwirrendes, aber ebenso sicher ein abenteuerliches Erlebnis!