Wir zeigen Arbeiten von 15 ehemaligen Kunstschüler*innen aus den 1990er-Jahren bis heute. Sie alle haben sich für einen beruflichen Weg im künstlerischen Bereich entschieden.
Almut von Koenen – Anna Gradetchlieva – Carola Deye – Gordon Endt – Heide Hinrichs – Isabella Marquart – Jasper Precht – Lars Unger – Lea Reitemeyer – Lisa Seebach – Lucia Keidel – Michael Beutler – Renée & Thomas Rapedius –Sven Taddicken – Welf Schiefer
Einige von ihnen bewegen sich heute erfolgreich auf dem internationalen Kunst- und Filmmarkt oder auf dem Weg dorthin. Andere arbeiten in künstlerisch angewandten Berufen wie Mode- oder Kommunikationsdesign oder befinden sich noch in einer entsprechenden Ausbildung. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus den Bereichen Freie Kunst, Film, Handwerk und Design. Abgerundet wird die Ausstellung durch die Präsentation der aktuellen Dozent*innen, die jeweils mit einer künstlerischen Arbeit vertreten sind. Gezeigt wird außerdem eine Dokumentation über die Historie der Oldenburger Kunstschule von ihren Anfängen bis heute. Dazu gibt es eine Filmdokumentation über die Entstehung der stadtweiten Mitmach-Aktion, die parallel im Außenraum an Plakatwänden und Litfaßsäulen zu sehen ist.
Künstliche Intelligenz (KI) kann auch Kunst, behaupten zumindest diverse Anbieter. Von midjourney über artsmart bis hin zu DeepAi bieten mehr und mehr Apps und Webseiten an, mit nur wenigen Klicks beliebig viele Kunstwerke erzeugen zu können. Bildende Künstler reagieren auf diesen Trend gespalten. Denn immer schwingt die Frage mit, ob ein kreativer Prozess, der nicht menschlich ist, auch Kunst hervorbringen kann. Oder andersherum: Wie kreativ ist ein Künstler, wenn er Künstliche Intelligenz nutzt?
Der Medienkünstler Gordon Endt, seit April Stipendiat der Oldenburger Kunstschule e.V., beantwortet diese Frage differenziert. Er sieht keine Konkurrenz zwischen Mensch und Maschine, im Gegenteil:
„Dank KI-Technologien werden neue Formen der Zusammenarbeit möglich gemacht, weil große Mengen von Daten verarbeitet werden können. Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit menschlicher Kreativität ermöglicht ein künstlerisches Arbeiten, bei dem viele Beteiligte gemeinsam ein Werk schaffen.“
Für Gordon Endt stellt sich KI als Partnerin dar, die die komplizierten Rechen- und Verarbeitungsprozesse übernimmt. Das macht den Weg frei für große Vorhaben. Entsprechend plant Gordon Endt, Absolvent der HBK Braunschweig, einen KI-gestützten Film für und mit den BürgerInnen der Stadt Oldenburg zu entwickeln. Unter dem Titel CCCC (“Creative Commons Crowd Canvas”) lädt der Künstler Gordon Endt alle BesucherInnen der Innenstadt ein, sich aktiv an dem Kreativprozess zu beteiligen. Dank der KI kann dabei wortwörtlich alles verarbeitet werden: Geschichten, Bilder, Fakten, oder Geräusche: Das Material wird im Studio 10 gesammelt.
Die Beiträge werden durch KI-Software ausgewertet, komprimiert und fließen wieder in den kreativen Prozess ein.
Letztendlich versteht sich Gordon Endt als eine Art Regisseur der die KI programmiert und ihre Produkte bewertet und final zu einem Film komponiert. Er arbeitet dabei im Grenzbereich zwischen ureigener menschlicher Kreativität und digitaler Datenanalyse.
Mit seinem Filmvorhaben ist Gordon Endt von einer Jury zum 2. Projektstipendiaten der Oldenburger Kunstschule e.V. ausgewählt worden.
„Mit Gordon Endt haben wir einen Künstler gewinnen können, der KI als künstlerisches Werkzeug zu nutzen versteht. Gleichzeitig ist ihm die Bedeutung der Technik bewusst, denn sie fordert eine Antwort auf die Frage nach dem Menschlichen am Ende dieses künstlich-künstlerischen Prozesses.“ sagt Stipendiumsleiter Georg Lisek. „KI ist längst in unserem Alltag, aber noch lange nicht in unserem Bewusstsein präsent.“ Für ihn sei es jetzt geboten, sich mit den Möglichkeiten aber auch mit den ethischen Konsequenzen der Nutzung von KI auseinanderzusetzen, ganz praktisch und eben auch aus der künstlerischen Perspektive. Die Oldenburger Kunstschule e.V. schafft mit ihrem Stipendienprogramm ein Forum genau dafür.
In der Zeit seines Stipendiums von April bis November 2024 wird Gordon Endt sein Atelier im Studio 10 in der Langen Straße 10 einrichten. Das Studio wird zum Dreh- und Angelpunkt des Films; es wird zum Schnittraum, zur Bühne, Musik- und Animationsstudio. Interessierte können jederzeit die einzelnen Schritte der Filmproduktion beobachten und selbst mitwirken.
Gordon Endt hat in Braunschweig Freie Kunst studiert und 2023 seinen Master in Visual Arts und Multimedia an der UPV in Valencia gemacht.
Gordon Endt ist von April bis November 2024 Stipendiat der Oldenburger Kunstschule e.V.
Link zur Webseite von Gordon Endt.
Link zur Webseite von Gordon Endts Projektvorhaben
Studio 10
Lange Straße 10
Innenstadt (beim Bronzepferd)
Öffnungszeiten Studio 10
Do. – Fr. 12-18Uhr
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unterstützt durch:
Das Atelier wird gefördert durch:
Bürozeiten:
Montag bis Donnerstag…08:30 – 17:00 Uhr
Freitag…..08:30 – 13:00 Uhr